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Bokashi: In drei Schritten zu deinem eigenen Dünger

Wir werfen unendlich viele Dinge weg, Müllberge türmen sich oder werden verbrannt, Ressourcen werden verbraucht, die Luft verschmutzt und mit CO₂ angereichert, bis sie uns buchstäblich ausgeht. Wie wäre es, wenn wir stattdessen ernsthaft Recycling betreiben und Kreisläufe schließen? Das geht auch im Bereich der Lebensmittel, die wir in die Biotonne schmeißen. Und wie das geht, das zeigen wir dir heute.

Deshalb müssen wir darüber sprechen

Es gibt eine einfache Methode, wie man aus seinen Küchenabfällen einen tollen Dünger gewinnen kann, der sich super im Garten einsetzen lässt, aber auch auf dem Balkon oder sogar als Blumenerde. Überlege mal: eine Biotonne, die nicht mehr stinkt, viel weniger Abfall, kein Geld mehr ausgeben für Dünger und ein lebendiger Boden, der alles sprießen und wachsen lässt – welcher Teil widerstrebt dir?

Was bedeutet Bokashi?

Bokashi ist ein Prozess, der Lebensmittelabfälle und ähnliche organische Stoffe in eine Bodenverbesserung umwandelt, die Nährstoffe hinzufügt und die Bodentextur verbessert. 

Bokashi heißt aus dem japanischen übersetzt „das Wunder“ und ist somit eine Methode, mit der man allerlei Küchenabfälle unter Luftabschluss fermentiert und anschließend vererden lässt. Ein Recycling wie aus dem Bilderbuch, nichts wird verschwendet.

Fermentieren ist hierbei eine Vergärung unter Luftabschluss, bei der Milchsäurebakterien und bestimmte Hefen sich besonders gut vermehren können. Dieser Prozess hat besondere Merkmale:

  • Die Fermentierung sorgt dafür, dass Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und Antioxidantien entstehen wie bei der Sauerkraut-Herstellung, von der du vielleicht schon mal gehört hast.
  • Beim Fermentieren entstehen keine hohen Temperaturen (wie beim Kompost), dadurch gibt es auch kaum Energieverluste. Bokashi ist also nährstoffreicher als Kompost
  • Dazu muss er natürlich in den Boden, wo er von den unzähligen Bodenlebewesen zu Erde umgesetzt wird
  • Im Boden fördert Bokashi das Bodenleben und die Artenvielfalt im Boden (Würmer und andere Bodentiere lieben Bokashi)
  • Es  wird Humus aufgebaut und der Boden gelockert, Nährstoffe werden schnell und langanhaltend zur Verfügung gestellt.
  • ein Kreislauf wird geschlossen – aus dem Garten, in die Küche und zurück…
zwei Bokashi Eimer

Was benötige ich?

Zuerst einmal einen Eimer, am besten einen richtigen Bokashi-Eimer oder gleich ein 2er-Set, damit man sie immer abwechselnd befüllen und reifen lassen kann. Diese Eimer verfügen über ein herausnehmbares Sieb am Boden und einen Auslaufhahn, über den der Bokashi-Saft abgelassen wird. Außerdem werden sie mit einem luftdichten Deckel verschlossen.

Und so funktionierts:

Küchenabfälle sammeln

In den Bokashi-Eimer können Küchenabfälle jeder Art (Gemüse, Gekochtes, Nudeln, Reis, Brot, Kaffeesatz, Salatsauce, Milchprodukte, Zitrusschalen, kleine Fleischabfälle, …) fermentiert werden. Alles, was in der Küche an Abfällen anfällt, kann in den Eimer gegeben werden. Dabei zählt die Vielfalt.
Was jedoch vom Bodenleben nicht verwertet wird (z.B. Knochen oder harte Kerne,…) oder weil es einfach wirklich Abfall ist, (z.B. stark verschimmelte Lebensmittel, Fett von der Fritteuse,…) kommt nicht in den Eimer. Überleg dir, was du in den Eimer und letztlich in deinen Garten geben willst.

Sprühen und Streuen

Du gibst die zerkleinerten Küchenabfälle in den Eimer. Hier gilt: je kleiner die Küchenabfälle geschnitten werden, umso besser fermentiert das Material, weil die Mikroorganismen viel mehr Ansatzflächen finden.

Zur Unterstützung gibst du sogenannte effektive Mikroorganismen (EM) hinzu, die den Prozess sicher anstoßen, sodass keine Fäulnis entstehen kann. Die gibt es als Spray oder als Ferment auf der Basis von Getreidekleie. Du kannst aber auch folgende Dinge verwenden:

  • mit Wasser verdünnte Reste vom Sauerteig verwenden
  • Sauerkrautsaft, der aber nicht pasteurisiert sein darf (da sind die meisten Mikroorganismen abgetötet, um das Sauerkraut haltbarer zu machen)
  • Kanne Brottrunk.

Als weiteres Hilfsmittel kannst du auch noch Pflanzenkohle darüber streuen, dann bekommst du einen besonders haltbaren Düngeeffekt.

Andrücken

Die Abfälle werden mit einer Kelle oder einer alten Flasche mit glattem Boden gut angedrückt und mit dem Deckel luftdicht verschlossen. Du kannst den Eimer auch mehrmals am Tag öffnen, wenn du nachfüllen willst, aber günstig ist es, wenn du die Abfälle in einem Topf mit dicht schließendem Deckel sammelst und dann zusammen umfüllst.

Das Ganze wiederholst du, bis der Eimer voll ist.

Fragen, die auftauchen könnten:

Wie lange muss Bokashi reifen?

Wenn der Eimer bis oben gefüllt ist, streust oder sprühst du noch einmal EM darüber und Kohle. Dann muss der Eimer ca. zwei Wochen stehen, bis der Fermentationsprozess abgeschlossen ist. Je länger du brauchst, um den Eimer zu füllen, umso kürzer ist nach abgeschlossener Füllung die Reifezeit. Nach der Reifezeit sollte das Bokashi säuerlich riechen. Man sagt: ähnlich wie Sauerkraut, aber etwas anders riecht es schon, finde ich. Nur stinken darf es nicht. Dann ist etwas schiefgelaufen und du kannst das Ganze nur noch auf dem Kompost entsorgen. Ein weißer Schimmelbelag dagegen ist sogar ein Merkmal dafür, dass du alles richtig gemacht hast.
Wenn das Bokashi im Frost steht, fermentiert es natürlich nicht. Sobald es aber wieder etwas wärmer wird, beginnen die Mikroben wieder mit der Umsetzung.

Mein Tipp: Stell das Bokashi in frostigen Zeiten wenigstens 2-3 Tage in einen warmen Raum (z.B. Badezimmer mit Bodenheizung) bevor du es der Kälte aussetzt. In dieser Zeit sinkt der pH-Wert durch EM. Die Gefahr, dass es fault, reduziert sich sehr stark. Die Fermentation hat begonnen und wird durch den Frost lediglich unterbrochen.

Was mache ich mit dem Bokashisaft?

Unten im Eimer sammelt sich nach einigen Tagen Flüssigkeit, die alle paar Tage durch den Ablaufhahn abgelassen werden muss. Der Bokashi-Saft ist ein  Konzentrat aus  Nährstoffen mit wertvollen Antioxidantien, Vitaminen und Enzymen, die bei der Fermentation entstehen. Ihn verwendest du verdünnt zum Gießen, mindestens 1: 20, bei Jungpflanzen 1: 50 bis 1:100.
Der Saft ist wie ein Flüssig-Dünger, der Nährstoffgehalt hängt vom Eimerinhalt ab.
Er ergänzt mit seiner Qualität die Pflanzenernährung. Besonders kränkelnde Pflanzen profitieren durch Bokashi und den Bokashi-Saft. Regelmäßig gegossen, blühen z.B. Balkonblumen noch üppiger.

Du kannst ihn luftdicht in Schraubglas oder Flasche für einige Tage bis ca. sechs Wochen aufbewahren. Danach lässt er sich aber immer noch als Kompoststarter und schließlich als Abflussreiniger verwenden (über Nacht einwirken lassen).

Was sind effektive Mikroorganismen?

Die effektiven Mikroorganismen sind eine Mischung aus ca. 80 verschiedenen Bakterien und Pilzen wie Milchsäurebakterien, Hefen und viele andere, welche die Abfälle ab- und zu Nährstoffen umbauen, die Fäulnis verhindern und stattdessen die Fermentation und später die Vererdung im Boden fördern. Dadurch stehen die Nährstoffe aus dem Bokashi schneller den Pflanzen zur Verfügung.

Kann man Pflanzenkohle für die Bokashi Herstellung verwenden?

Idealerweise nutzt man neben EM zusätzlich Pflanzenkohle als Fermentationshilfe. Pflanzenkohle ähnelt der Aktivkohle. Sie ist porös wie ein Schwamm (ganz anders als Grillkohle), dient als Speicher für Nährstoffe, als Wohn- und Lebensraum für die nützlichen Bakterien und Pilze, bindet evtl. vorhandene  schädliche Stoffe und speichert den Kohlenstoff aus dem CO₂ für lange Zeit im Boden. Mithilfe der Mikroben werden die Nährstoffe in die Kohle gebunden und auch bei Dauerregen nicht ausgewaschen.
Wenn die Pflanze Nährstoffbedarf hat, wurzelt sie mithilfe der Haarwurzeln in die Kohlestruktur und bedient sich am Nährstoff-Reservoir. Bei diesem Vorgang sind wiederum Mikroorganismen beteiligt.

Mit der Zeit etablierst du so eine dauerhaft fruchtbare Schwarzerde – die sogenannte Terra Preta – in deinem Garten. Sie ist über Jahrhunderte aktiv – also mehr als enkeltauglich!

Und jetzt?

Jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo’s richtig anfängt, Spaß zu machen: Wenn das Bokashi in die Erde kommt. Dabei ist es immer wichtig, dass das Bokashi von Erde umgeben ist, von unten und von oben, denn nur dann können die Bodenlebewesen damit arbeiten. Und: du darfst nicht gleich etwas hineinpflanzen, sondern erst nach etwa 2 Wochen. Am Anfang ist das Bokashi noch sauer und würde die Wurzeln verbrennen, neutralisiert sich dann aber. Wenn du den Eimer nach der Reifezeit öffnest, sieht es ja so aus, als ob sich gar nicht viel verändert hätte, aber nach ca. 4-6 Wochen ist das meiste vererdet.                               

Du hast einen Garten

Dann kommt das Bokashi in Rinnen oder Löcher von 10 bis 15 cm Tiefe, in einer Stärke von 5 bis 10 cm, obendrauf Erde. (Je nachdem, wie hungrig die Pflanzen sind, die du dort setzen willst.) Achtung: Hunde oder Katzen stehen auf Bokashi, eventuell einige Tage abdecken! Wenn du nach einer Woche nachschaust, findest du bestimmt schon eine Menge Regenwürmer, die lieben Bokashi auch!

Solltest du nicht so viel buddeln wollen oder können, nimm einfach etwas größere Tontöpfe. Unten kommt eine Scherbe rein, ein paar cm Erde, dann Bokashi und dann kommt der Topf über Kopf an den Platz, wo er düngen soll, z. B. zwischen Stauden, Sträuchern oder unter Bäumen. Nach 6-8 Wochen hast du schönen Kompost im Topf, den kannst du dann auch verteilen. Die Regenwürmer, die ein aktives Bodenleben anzeigen, werden ihn dann schon in den Boden einarbeiten.

Du hast einen Balkon

Dann stellst du Blumentöpfe auf. Gleiches Prinzip: Unten Erde, dann Bokashi, oben wieder Erde. 2 Wochen warten, dann bepflanzen und sehen, wie gut es wächst. Nach einigen Monaten noch als Balkonkastenerde weiter zu verwenden. So lässt sich Blumenerde auch immer wieder auffrischen.

Du hast weder Garten noch Balkon

Vielleicht kennst du Hobbygärtner:innen, die sich über solchen tollen Dünger freuen? Erkläre ihnen, wie es geht. Die Methode hat es verdient, dass sie bekannter wird: weniger Abfall, perfektes Recycling, Superdünger, CO₂ im Boden fixiert – und die Regenwürmer sind genauso glücklich wie die Gärtner – es gibt nur Gewinner:innen!


Quellenangaben:


Die Bilder sind alle mit Erlaubnis von Frau Annerose Fischer von EM-Chiemgau aus dem o.g. Blog entnommen. Vielen Dank für die Erlaubnis

5 Kommentare

  1. Ilse Lodd Ilse Lodd

    Ich bin ein Bokashi-Neuling, habe schnell Feuer gefangen, das Set im März bestellt und losgelegt. Als dann nach wenigen Tagen Düngesaft lief, kannte meine Begeisterung keine Grenzen, ich machte mit Erfolg Werbung im Freundeskreis. Alle sind zufrieden, wenn nur das Problem mit den Zusatzstoffen nicht wäre. Sie sind einfach zu teuer!

    Keiner sagt uns, was die richtige Dosis ist. Vielleicht verwenden wir den Starter und die EM zu großzügig? Vielleicht kann man sie „strecken“? Wer rät was? Angaben in Gramm bzw. Milliliter wären hilfreich.

    Und wer hat exakte Erfahrungen mit dem Ersatz aus Wasser + Weizenkleie + EM 1 + Zuckerrohrmelasse?

    Noch eine Frage: Mein Bokashi aus dem 1.Eimer ruht seit 2 Wochen eingebettet in 3 Eimern Gartenerde in einem geschlossenen Plastekasten auf dem Balkon. Ruhen
    lassen oder mal vermischen?

    Danke im Voraus für Eure Hilfe!

  2. FerdiFuchs FerdiFuchs

    Möchte mich Thomas anschließen,

    ich habe zuhause seit 2 Jahren 2 Bokashieimer. Zu Beginn war Ferment und EM-Lösung mit dabei. Dies war bald aufgebraucht, seitdem mache ich ohne Ferment und EM-Lösung weiter.

    Für mich habe ich herausgefunden, dass es wunderbar funktioniert. Wichtig ist, dass man das organische Material schön klein macht und gut presst, dazu sehr gut nass/feucht hält von oben (einsprühen mit reinem Wasser). So verhindere ich schimmelbildung und die Fermentation läuft genauso ab. Als Starter schütte ich etwas Bokashisaft über die ersten paar Gaben von Küchenabfällen. Manchmal zapfe ich etwas bokashisaft und gebe ihn wieder oben drauf, um die neuen Abfälle zu mit selbst hergestellter EM-Lösung zu impfen.

    Keine Kosten, kein Schischi, keine Pseudowissenschaften. Reine Fermentation.

    • Christa Christa

      Schön, dass es bei dir so gut klappt. Dadurch, dass du zuerst Ferment und EM-Lösung dazugegeben hast, hast du den Prozess der Fermentation ja auf einen guten Weg gebracht. Die richtigen Mikroorganismen haben sich in deinem Bokashieimer angesiedelt und tun dort, was sie sollen, auch, wenn du den Eimer immer wieder von neuem befüllst. Mit der Zugabe von selbst hergestelltem Bokashisaft unterstützt du den Prozess genau so, wie du es mit gekauftem EM machen würdest.
      Man muss aber auch sagen, dass du bisher entweder Glück gehabt hast oder eben so vorbildlich gearbeitet hast, dass nichts schiefgelaufen ist. Solange der Prozess nicht kippt, weil aus irgendeinem Grund Fäulnis entsteht, kann das jahrelang gut gehen.
      Wenn jemand vielleicht nicht so sorgfältig und gewissenhaft arbeitet, kann das auch anders ausgehen. Wendest du weiter frisches EM an, vermindert sich die Gefahr, dass Fäulnis entsteht, weil eben die richtige Mischung der passenden Mikroorganismen immer in ausreichender Menge vorhanden ist. Sieh es meinetwegen als eine Art von Rückversicherung an. Ich arbeite auch seit Jahren mit Pflanzenkohle, die ebenso Fäulnis verhindert und gebe nur sehr selten noch mal EM oder Bokashisaft zu. Das Ergebnis ist dann ein Bestandteil eines Terra Preta Substrates.
      Natürlich haben die Firmen, die EM herstellen und vermehren, auch ein Geschäftsmodell. Das als Pseudowissenschaft zu bezeichnen, halte ich für überzogen. In einer gesunden Umgebung können sich die richtigen Mikroorganismen auch natürlich aufhalten. Ist die Umgebung aber durch irgendwelche Einflüsse gestört, kann die Zugabe einer guten Lösung von Effektiven Mikroorganismen dazu beitragen, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Es handelt sich nicht um Esoterik oder Zauberei und eben nicht um Pseudowissenschaft, sondern darum, dass die Vielfalt auch der Mikrolebewesen in unserer denaturierten Umwelt häufig nicht nehr gegeben ist. Die Zugabe einer vielfältigen Mischung von Mikroorganismen kann Vielfalt und damit eine Gesundung wiederherstellen.
      Viel Spaß bei weiteren Experimenten!

  3. Thomas Fehige Thomas Fehige

    Auf der dankenswerterweise verlinkten Wikipedia-Seite zu den sog. „Effektiven Mikroorganismen“ liest man u.a.: „Unabhängige wissenschaftliche Studien bestätigen die beworbenen positiven Auswirkungen bisher nicht.“ Anders gesagt: Keine der unabhängigen(!) Untersuchungen der EM konnte einen nennenswerten positiven Effekt erkennen — außer auf den Geldbeutel des Herstellers, möchte man hinzufügen.

    Man kann schlicht zwei Hände voll gesunder Gartenerde oder etwas reifen Kompost als Starter verwenden. Oder, wenn Platz ist, einen Komposthaufen anlegen und/oder eine Komposttrommel aufstellen. In letzterer können auch Essensreste unbehelligt von Nagetieren verrotten.

    • Christa Christa

      Hallo Thomas,
      Danke, dass du mir die Gelegenheit gibst, das noch mal zu konkretisieren, auch wenn ich nicht weiß, ob ich alle Fragen in dieser Kürze beantworten kann.
      Was du behauptest, stimmt nur zum Teil. Sogar dieser sehr kritische Eintrag bei Wikipedia muss zugeben, dass die Mikroorganismen auf dem Kompost wirksam sind, indem sie die Vererdung enorm beschleunigen. Das haben wir im eigenen Garten festgestellt. Vielleicht hätte ich noch etwas über Fermentation verlinken sollen. Es sind schließlich die ältesten und erfolgreichsten Lebewesen, den Mikroorganismen, die schließlich den Kreislauf des Lebens in Gang halten?
      Es ist erwiesen, dass die Fermentation oder Milchsäurevergärung z. B. das Sauerkraut mit Nährstoffen, Vitaminen und Enzymen anreichert, die vorher so nicht zur Verfügung standen. Andere Beispiele: Sauerteig, Bokashi u.a.
      Bei Sauerkraut und Sauerteig funktioniert die „wilde“ Fermentation auch ohne Zusätze, aber dazu muss man sehr sauber arbeiten. Das ist bei Abfallstoffen naturgemäß anders, da kann man Verunreinigungen eben nicht vermeiden, und die Gefahr besteht, dass alles einfach verfault. Das ist nämlich die andere Variante bei Luftabschluss.
      Deshalb ist es in diesem Fall notwendig, die Fermentation auf den richtigen Weg zu bringen. Das heißt, die richtigen Arten von Mikroorganismen in der Anzahl so anzureichern, dass sie sich gegen die Fäulnisbakterien durchsetzen können.

      Wenn du viel Glück hast, könnte das unter Umständen auch auf die von dir beschriebene Weise funktionieren, aber weißt du so genau, was in welcher Menge da drin ist? Deshalb haben Kompost- und Gartenerde nichts im Bokashi zu suchen. Ich würde lieber auf die von mir beschriebenen Alternativen zurückgreifen, in Verbindung mit Pflanzenkohle am besten, wenn du den Vertreibern von EM-Produkten nicht traust.
      Umgekehrt kannst du den Bokashieimer nach der Reifung ohne weiteres im Kompost vererden lassen. Das erhält die Nährstoffe auf jeden Fall besser, als wenn du sie ohne Fermentation kompostierst. Aber du kannst sie eben auch direkt anwenden.

      Viele Grüße, Christa

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