Die Bewältigung der Klimakrise ist die wohl größte Herausforderung der Menschheit in diesem Jahrhundert. Auf dem historischen Gipfel von Paris im Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft das Ziel gesetzt, die Erwärmung des Planeten auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
Warum brauchen wir eine Klimachallenge?
Trockenheit, Stürme und Überflutungen – allmählich wird auch uns in diesen Breitengraden bewusst, dass der Klimawandel real und unaufhaltsam unser aller Leben gravierend verändern wir.
Dafür brauchen wir einen Wandel. Einen Wandel in Gesellschaft und Politik. Denn: Um eine Veränderung herbeizuführen, bedarf es uns alle. Und gerade weil oftmals die Aussage getroffen wird, dass man als Einzelperson ja doch nichts verändern kann, gibt es diese Klimachallenge.
„Es ist verrückt, die Dinge immer gleich zu machen und dabei auf andere Ergebnisse zu hoffen.“
— Albert Einstein
Hinter der Idee der Klimachallenge steht, dass du bewusst jeden Monat ein neues Projekt angehst – ein Leuchtturmprojekt. Nichts ist spannender, als sich selbst dabei zu beobachten, was passiert und möglich ist, wenn wir gewohnte Pfade verlassen. Und der Austausch über die Erfahrungen und das Gefühl, etwas bewegt und verändert zu haben, ist der schönste Lohn.
Januar
Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen ist mehr als den eigenen CO2-Fußabdruck zu verbessern. Es ist die Botschaft – nein, viel mehr sogar der Auftrag an die Energieversorger und an die Politik – JETZT die Energiewende zu vollziehen!
Betrachtet man die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen, so stammt fast die Hälfte aus der Stromproduktion. Deswegen fangen wir in diesem Monat bei einer kleinen, aber entscheidenden Umstellung an. Gemeinsam wechseln wir zu echtem ÖKOSTROM. Geht ganz einfach:
- Wechselauftrag ausfüllen
- Abwarten und Tee trinken
- Zählerstand ablesen
- Glücklich darüber sein, einen kleinen Schritt für dich und einen großen Schritt für das Klima getan zu haben
Februar
PEFC, FSC und MSC – Was sich anhört wie ein Teil aus dem Lied „MFG“ von den Fantastischen Vier, sind in Wahrheit Umweltsiegel und sollen als Orientierung in der Kaufentscheidung dienen. Aber was steckt eigentlich hinter den einzelnen Siegeln und welche sind wirklich gut für die Umwelt?
In diesem Monat wollen wir uns deswegen dem Thema UMWELTSIEGEL widmen.
Hier ein paar Anregungen:
- Welche Siegel gibt es überhaupt in welchem Bereich?
- Fair ist auch nicht immer gleich Bio. Was ist der Unterschied?
- Keine Lust dir die Besten zu merken? Dann lad die App von der NABU runter. Hier kannst du direkt im Laden das Siegel fotografieren und bekommst die wichtigsten Infos.
März
Wusstest du, dass jede:r Deutsche rein statistisch 60 Kilogramm Fleisch im Jahr isst und die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch das Klima so stark belastet wie 250 Kilometer Autofahrt? Bei der Produktion von Tierprodukten in Form von Fleisch fallen große Mengen an Treibhausgasen an. Diese Treibhausgase, allen voran Kohlendioxid und Methan, treiben die Erderwärmung voran und sind so mitverantwortlich für den Klimawandel.
Wir freuen uns über deine Teilnahme beim FLEISCHVERZICHT in diesem Monat. Folgende Anregungen zum Thema Fleisch und dessen Produkte können sein:
- Mach dich schlau! Was sind die Folgen unseres Fleischkonsums für Tier, Mensch und Umwelt, Lesetipp: Fleischatlas des BUND
- Welches Angebot gibt es eigentlich in der vegetarischen Theke meines Supermarktes?
- Lust auf was Neues? Melde dich zur Veggie Challenge an.
- Probiere mal Hafermilch oder eine andere Pflanzenmilch in deinem Müsli oder Kaffee aus – manche Dinge sind einfach umzusetzen!
Es geht nach diesem Monat (noch) nicht komplett ohne Fleisch? Dann reduziere deinen Fleischkonsum, kauf regional und achte dabei auf die Tierhaltung.
April
Auch in unseren Gärten zeigt sich der Klimawandel: die Sommer sind heiß und trocken oder fallen buchstäblich ins Wasser, die Winter sind mild, Stürme gesellen sich hinzu. Diesen Monat betrachten wir unseren GARTEN mal aus der „Klimawandel“-Brille. Was können wir tun, um diesen standhafter, lebhafter und klimaschonender zu gestalten?
Mai
Vielen scheint das Auto unersetzlich zu sein: Für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, für den Gottesdienst oder Konzertbesuch, die „TaxiDienste“ für Kinder, für Freizeit und Reisen.
Seit den Achtzigerjahren hat sich der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch von Pkw von über zehn Litern pro 100 Kilometer nur um zwei Liter auf 7,3 gesenkt. Dank moderner Motoren und aerodynamischer Karosserien wäre noch mehr möglich, aber unnötige Größe, aufwendigere Ausstattung und höhere Sicherheitsstandards lassen die Autos immer schwerer werden. Hinzu kommen die gestiegenen Motorleistungen, welche die Kraftstoffersparnis und die möglichen Erfolge für die CO2-Bilanz bremsen. Trotz der Entwicklung einiger besonders sparsamer Motoren nahm der Durchschnittsverbrauch zwischen 2000 und 2018 von 8,3 nur auf 7,4 Liter je 100 Kilometer ab. Zudem hat das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Hier wollen wir in Coesfeld ein klares Zeichen setzten: Diesen Monat lassen wir das Auto stehen!
Juni
Sie ist wunderbar – diese digitale Welt. Allerdings wird es immer schwieriger, ihr zu entkommen. Das belastet unsere Nerven und das Klima. Die notwendigen Rohstoffe und Energien für Surfen im Netz haben einen großen Fußabdruck – auch für das Klima: Allein eine halbe Stunde Serien-Streaming verursacht etwa 1,6 kg CO2 – so viel wie eine kurze Autofahrt. Zudem geht der Rohstoffabbau für Smartphone, Tablet o.a. mit Ausbeutung, Kinderarbeit und Umweltzerstörung einher.
Diesen Monat ist Halbzeit unserer Challenge und ihr seid nicht nur aus Umweltgründen eingeladen, mit uns DIGITALES FASTEN zu betreiben.
Juli
Hand aufs Herz: Wann hast du zuletzt etwas gekauft, das du nicht wirklich brauchst? Ein neues T-Shirt in der aktuellen Modefarbe. Einen Staubsaugerroboter, weil er gerade im Angebot war. Oder das neue Handy-Modell, das gerade auf den Markt gekommen ist. Auch wenn es nicht viel kostet, hat Konsum seinen Preis. Jedes dieser Produkte hat bei der Herstellung Energie und Ressourcen verbraucht, Emissionen und Müll verursacht – nach Berechnung des Umweltbundesamtes fast 40 Prozent der Gesamtemissionen privater Haushalte.
Diesen Monat geht es also unserem KONSUMVERHALTEN an den Kragen! Wir freuen uns, gemeinsam mit dir darüber nachzudenken, was wir wirklich brauchen. Hierbei heißt es aber nicht: Diesen Monat sparen und nächsten Monat ausgeben! Nachhaltigkeit wirklich zu leben, bedeutet, auf der einen Seite etwas abzugeben, um auf der anderen Seite etwas völlig Neues zu bekommen: Zeit, Geld und Platz!
August
Riesige Mengen Plastikmüll in den Weltmeeren, verendete Wildtiere mit dem Magen voller Kunststoffpartikel, Plastikrückstände im menschlichen Körper, von denen keiner genau sagen kann, wie sie sich auf die Gesundheit auswirken – es gibt viele Gründe, den Gebrauch von Plastik zu reduzieren.
Diesen Monat möchten wir ein weiteres Leuchtturmprojekt angehen und uns dem Badezimmer widmen. Ein super Raum, um das Thema PLASTIKFREI anzugehen.
September
Auf der Klimakonferenz in der polnischen Stadt Kattowitz erklärte Greta Thunberg hochrangigen Staatsvertretern und dem UN-Generalsekretär: „Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“
Was Greta in den letzten Jahren geleistet hat, ist etwas Unglaubliches und zeigt ganz deutlich: Jede Stimme für den notwendigen Wandel zählt und ist wichtig. Deswegen freuen wir uns, dass du dich in diesem Monat entscheidet, POLITISCH AKTIV zu werden! Dich hat schon immer interessiert, was eigentlich das neue Gesetz zur EEG-Umlage in Deutschland heißt? Du wolltest wissen, wie es eigentlich um unsere Rente steht? Diesen Monat kannst du dir die Zeit nehmen und zum Experte auf einem neuen Gebiet werden.
Oktober
Ein wohlig warmes Wohnzimmer, eine heiße Dusche, ein gemütlicher Abend am Kamin … Ohne Heizung wäre der Winter kaum vorstellbar. Beim Energiesparen konzentrieren wir uns allzu oft auf die elektrische Energie, dabei wird rund drei Viertel der Energie eines Haushaltes für Heizen und Warmwasser benötigt. In Zukunft werden wir hingegen immer mehr kühlen müssen, wie das heute schon in wärmeren Regionen der Erde geschieht. Je bewusster und effektiver wir unser Raumklima gestalten, desto besser.
Diesen Monat befasse dich deswegen mal bewusst mit deinem HEIZVERHALTEN.
November
Weihnachten kommt schneller, als man denkt. Deswegen machen wir uns bereits in dieser Monatschallenge Gedanken um ein ökologisch schönes Weihnachtsfest.
Dezember
Nun ist der letzte Monat unserer Klimachallenge angebrochen. Das Jahr neigt sich dem Ende. Aber was wird bleiben? Was möchtest du weiterhin verändern? Was bleibt und was soll Neues dazukommen?
In diesem Monat kannst du noch einmal dein Jahr Revue passieren lassen. Mach dir neue Pläne! Welche Ideen für ein klimagerechtes Leben haben dich begeistert und was möchtest du neu wachsen lassen?
Ich brauch was für meine Pinnwand in der Küche!
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Quellenangaben