Last updated on 6. Dezember 2021
Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen eine Gradwanderung zwischen Nervenzusammenbruch und Besinnlichkeit innerhalb der Familie. Geschenke, jede Menge Essen und jede Menge Abfall. Gleichzeitig aber auch Gemütlichkeit, Familie und hoffentlich etwas Besinnlichkeit. Da stellt sich gerade in der heutigen Zeit für viele die Frage: Geht Weihnachten überhaupt klimafreundlich? Wäre die Erde ein Mensch, würde sie nach dem World Overshoot Day zum Ende des Jahres mit hoher Wahrscheinlichkeit einen erneuten Kollaps erleiden. In diesem Beitrag wollen wir dir einige Tipps mitgeben, wie es auch anders geht. Denn wir sind uns sicher: Im Zeitalter von Share Economy und Nachhaltigkeit gibt es längst bessere Lösungen, die besinnlichen Tage klimafreundlicher zu gestalten – ohne die Freude daran zu verlieren.
Deswegen müssen wir darüber sprechen
Den Baum schmücken, Geschenke kaufen und die Weihnachtsgans sind für viele Menschen Traditionen, die nicht mehr wegzudenken sind. Durch Importe, Versand und Beleuchtung steigt der CO2-Verbrauch um die Weihnachtszeit herum noch einmal um 50% [1] Mit Lebensmittelresten, Plastik, abgeholzten Bäumen und Bergen voller Geschenkpapier wird die Weihnachtszeit gleichzeitig zu einer jährlichen Abfallorgie.[2]
Weihnachten und Umwelt
Zur Weihnachtszeit lässt sich überall etwas für die Umwelt tun und Ressourcen sparen. In diesem Beitrag widmen wir uns dem ökologisch nachhaltigem Weihnachten allgemein. Da uns die Themen nachhaltiges Spielzeug, elektronische Geschenke, der Weihnachtsbaum und das Festessen besonders wichtig sind, behandeln wir diese Themen in einem gesonderten Beitrag.
Beleuchtung
Bereits bei der Beleuchtung angefangen, lassen sich Ressourcen sparen. Alleine am ersten Weihnachtsfeiertag verbrauchen wir rund ein Viertel mehr, als an einem durchschnittlichen Wintertag. Für eine nachhaltigere Lichtquelle können LED-Lichter verwendet werden. Dabei sollte man im Außenbereich aufgrund von erheblichem Eingriff in die Insektenwelt (sog. Lichtverschmutzung) gelbe Leuchtmittel verwenden und möglichst nach 22 Uhr abschalten.[3]
Die Geschenke
Den größten ökologischen Fußabdruck hinterlassen an Weihnachten die Geschenke.[5] Die Weihnachtsbescherung ist vielfach ein schwieriges Thema. Im besten Fall erfreut sich der Beschenkte – aber ihre Herstellung ist oft ethisch problematisch und umweltschädlich.[6]
Einkaufsmöglichkeiten für ökologisch und sozial faire Produkte bieten vor allem Bio- und Unverpacktläden. Schaut euch in eurer Nähe um und unterstützt auch die Händler Vorort. (Leseempfehlung: nachhaltiges Einkaufen in Coesfeld) Unter dem Motto „Gebraucht statt Neu“ kann auch ein schönes Geschenk vom Christkind überraschen. Aber auch selber basteln und Upcycling ist voll im Trend
Ein Fest ohne Geschenke ist für viele nicht denkbar – obwohl gerade der weihnachtliche Einkaufsmarathon die Menschen oftmals in wahren Stress stürzt. Eine entspanntere Lösung bietet an Zeit statt Zeug zu verschenken. Denn an ein gemeinsames Erlebnis erinnern sich die Lieben viel länger.
Geschenkverpackungen
Angenommen jede:r Bürger:in verwendet 100 Gramm Geschenkpapier, dann wären das rund 8000 Tonnen an Verpackungsmüll und das lediglich an Weihnachten. Diese Müllmengen können nur teilweise recycelt werden.
Dafür können ökologische Papieralternativen eine Lösung darstellen. Diese sind in ihrer Farbe, Papier und Druckkomponenten, so verarbeitet, dass sie wieder dem biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können (planetpaket.de).[7]
Aber es muss ja auch nicht immer das bedruckte Geschenkpapier sein. Recyclingpapier, alte Kartons, Zeitungspapier oder fantasievoll bemaltes Packpapier können sicherlich auch eine Alternative darstellen. Oder einfach mal Stoffreste als Geschenkverpackung verwenden.
Und JETZT?
Es gibt viele Möglichkeiten für ein klimafreundliches Weihnachten und damit schenkt man der Umwelt auch etwas zum Fest der Liebe[8] Wie bei vielen Dingen, stellt der beste Weg den Minimalismus und Verzicht dar. (Leseempfehlung: nachhaltiger Konsum) Aber alles ist sicherlich nicht sofort umsetzbar und birgt manchmal auch Schwierigkeiten im sozialen Umfeld. Jedoch kann man die Verantwortung für den eigenen Wirkungsbereich übernehmen. Und eventuell beeinflusst man damit auch andere von einer neuen „grünen Weihnacht“.
„Jede:r hat es in der Hand die eigenen eingefahrene Traditionen zu verändern.“
Coesfeld for Future
Warum also an Weihnachten nicht mal alte Traditionen und Konventionen kritisch hinterfragen? Die Freude darüber, Zeit mit seiner Familie zu verbringen sollte stärker in den Vordergrund rücken. Somit kann das Weihnachtsfest zu einem wahren „Fest der Liebe“ in Liebe zu sich selbst, anderen und ethischer und umweltfreundlicher Verantwortung sein.
Also schau, was du verändern kannst und nimm an der Klimachallange teil. Jeder auch noch so kleine Beitrag zählt und wirkt sich auf deine ökologische und soziale Umwelt aus.„Jeder hat es in der Hand die eigenen eingefahrene Traditionen zu verändern.“
Und wenn DU auch gute Ideen für ein noch grüneres Weihnachtsfest hast, schreib uns gern in die Kommentare. Wir freuen uns auf deine Ideen!
Unsere Quellenangaben:
[1]https://www.vaillant.de/21-grad/rat-und-tat/nachhaltige-weihnachten-feiern/
[2] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/feste-feiern/weihnachten/weihnachten.html
[3]Klimafreundliche Weihnachten: https://www.cleanenergy-project.de/umwelt/ressourcenmanagement/klimafreundliche-weihnachten-so-gehts/
[4]Sonnenseite: https://www.sonnenseite.com/de/energie/deutsche-haushalte-16-milliarden-laempchen-erstrahlen-zu-weihnachten/
[5]https://www.sueddeutsche.de/leben/nachhaltigkeit-und-weihnachten-wie-sie-umweltfreundlich-weihnachten-feiern-1.3266012
[6]https://utopia.de/ratgeber/weihnachten-tipps-nachhaltig/
[7]https://www.planetpaket.de/
[8]https://www.cleanenergy-project.de/umwelt/ressourcenmanagement/klimafreundliche-weihnachten-so-gehts/
Foto von Laura James von Pexels