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Russland und seine Soljanka

Last updated on 29. September 2022

Russland liegt im CCPI (Climate Change Performance Index) von 2021 auf Platz 52 (von damals noch 61 Plätzen) und hinkt in Sachen Klimaschutz weit hinterher. Im ganz aktuellen CCPI von 2022 sind sie noch weiter nach hinten gerutscht und nun auf Platz 56 von 64 Plätzen.[1]Wie kann es sein, dass das eins der größten Länder der Welt so wenig für den Klimaschutz tut? Was hingegen läuft bereits gut bei Ihnen und könnte Vorbild für Deutschland sein? Außerdem habe ich ein typisch russisches Gerichte für Euch veganisiert. Seid gespannt!

Deswegen müssen wir darüber sprechen

Die Klimakrise ist eine globale Herausforderung. Deutschland hat sich als einer von 195 Staaten dem Pariser Klimaabkommen und somit der Einhaltung der dort verankerten Ziele verpflichtet. Aber selbst wenn WIR die Ziele einhalten, halten viele Menschen dagegen, dass wir nur ein kleines Zahnrad im großen Ganzen sind. Deshalb die Frage: Wie sieht es in anderen Ländern aus? Wie ist der Status quo? Um vergleichen zu können, müssen wir wissen, wo Deutschland steht. Das kannst Du hier nachlesen.

Status Quo: Russland

Russland ist ein Bundesstaat in Osteuropa und Nordasien, mit der Exklave Kaliningrad in Mitteleuropa. Mit etwa 17 Millionen Quadratkilometern ist Russland flächenmäßig der größte Staat der Welt und umfasst etwa ein Neuntel der Landmasse der Erde. Mit 145,56 Millionen Einwohnern[2] steht es an 9. Stelle der bevölkerungsreichsten Staaten und ist zugleich einer der am dünnsten besiedelten.[3]

Der Klimawandel trifft Russland mit voller Wucht. Jahr für Jahr breiten sich Waldbrände in der Taiga weiter aus, die Dürrephasen im Süden dauern länger und es kommt zu verheerenden Überflutungen. Hinzu kommt der schleichend auftauenden Permafrost (Kipppunkt) im Hohen Norden, der große Mengen des Klimakillers Methan freisetzt.[4] Die Durchschnittstemperatur steigt in Russland zweieinhalb Mal schneller als im globalen Durchschnitt. [5] Russland MUSS jetzt handeln.

Was macht Russland gegen den Klimawandel?

Eintritt ins Pariser Klimaabkommen

Russland ist im September 2019 per Regierungsverfügung dem Klimaschutzabkommen von Paris offiziell beigetreten. Regierungschef Dmitri Medwedew unterzeichnete das entsprechende Dokument und verkündete, dass Russland die Luftverschmutzung reduzieren und Wälder aufforsten werde. Russland lebt vor allem von seinen Gas- und Ölressourcen und gehört zu Ländern mit dem vierthöchsten Ausstoß von Kohlendioxid.[6] Beim Methanausstoß liegt Russland mit einem Anteil von rund 20 Prozent sogar auf Platz eins.[7]

Klimaschutzgesetz

Anfang Juni 2021 wurde ein Gesetz zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen und die Einführung eines für Großemittenten verpflichtenden Monitoring-Systems eingeführt.

  • Bis 2030 soll der Schadstoffausstoß gegenüber dem Niveau von 1990 auf bis zu 70 Prozent sinken. Aber: Verbindliche Reduktionsziele für einzelne Branchen enthält das Dokument jedoch nicht. Die Industrielobby sprach sich gegen die Festlegung konkreter Emissionsquoten aus. Auch ist keine Besteuerung CO₂-intensiver Produkte vorgesehen. Dadurch ist der finanzielle Anreiz für Unternehmen gering, mehr in den Klimaschutz zu investieren. Das Ziel wird als zu wenig ambitioniert kritisiert, weil Russland die Anforderungen bereits heute problemlos erfüllt. Dies liegt am hohen Basiswert von 3,1 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 1990.
  • Daneben erarbeitet die Regierung bis Oktober 2021 eine „Entwicklungsstrategie zur Senkung der CO2-Emissionen bis 2050“. Der Netto-Ausstoß von Treibhausgasen soll stärker sinken als in der EU, kündigte Präsident Wladimir Putin in seiner Rede zur Lage an die Nation im April 2021 an.[8]

Klimaneutralität

Bis 2060 wird die CO₂-Neutralität angestrebt. [9] Bei einem von den USA organisierten Klimagipfel im Oktober 2021 sprach sich Putin für eine „internationale Zusammenarbeit“ im Kampf gegen die Erderwärmung aus.[10]

Und JETZT: Soljanka

Das Nationalgericht Russlands ist die Soljanka. Sie ist eine säuerlich-scharfe Suppe, die sehr gehaltvoll ist. Ursprünglich wurde sie mit Fleisch zubereitet. In meiner Version verwende ich Räuchertofu, der dem Gericht eine deftige, rauchige Note verleiht.


Quellenangaben

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