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Der Zucchinipuffer und warum ein regionaler, saisonaler Einkauf für uns am besten ist

Last updated on 26. November 2021

Afrikanische Weintrauben zu Pfingsten, marokkanische Tomaten zu Weihnachten – sieht mancher Einkauf aus. Dabei wissen viele Menschen gar nicht, woher ihr Obst-und Gemüse kommt und was ihr Einkauf für Auswirkungen hat.


Deswegen sollten wir darüber sprechen

Wir können mittlerweile zu jeder Jahreszeit jede erdenkliche Obst- und Gemüsesorte im Supermarkt kaufen. Das Obst und Gemüse wird dabei allerdings häufig in weit entfernten Ländern angebaut und hat bereits lange Transportwege hinter sich. Dadurch entstehen hohe Emissionen, die dem Klima schaden. zudem machen wir uns hierdurch immer abhängiger von Importen.

Das importierte Obst & Gemüse wird oftmals in Regionen angebaut, die sowieso schon unter Wassermangel leiden. Durch den übermäßigen Anbau wird das Problem verstärkt. Zudem schmeckt das Obst und Gemüse durch den langen Transport und die manchmal bereits sehr frühzeitig Ernte aufgrund des Transports oftmals nach nichts und hat kaum noch Vitamine, nachdem es um die halbe Welt geflogen wurde.

Am besten für Umwelt und Gesundheit ist daher Saisonobst- & gemüse. Dass Gemüse „Saison hat“ bedeutet dabei natürlich immer, dass es hier bei uns Saison hat, damit die langen Transportwege vermieden werden. Saisonale und regionale Ernährung hängen somit unmittelbar zusammen.

Warum ist saisonales Gemüse so wichtig?

Saisonales Gemüse ist immer die bessere Wahl! Hier ein paar allgemeine Vorteile:

  • Klimaschutz: Es werden weniger Energie und Wasser bei Anpflanzung und Zucht verbraucht. Um Gemüse außerhalb der Saison anzubauen, benötigt man mehr Energie und Wasser. Das liegt daran, dass die Pflanzen in Gewächshäusern oder unter Folientunneln gezüchtet werden. Im Treibhaus wird 34 Mal so viel Energie verbraucht wie beim Anbau im Freiland.
  • Regionalität: Durch den Kauf unterstützt du die regionale Wirtschaft und kleinere Betriebe. Zu Saisonalität gesellt sich oft Regionalität. Und da wird es besonders deutlich: Wer saisonales Gemüse kauft, unterstützt damit oftmals Kleinbauern mit eigenen, traditionellen Höfen in der unmittelbaren Umgebung.
  • Vielfalt: Wer sich von dem ernährt, was der Monat und die Saison hergeben, der ernährt sich automatisch vielfältig. Anstatt das ganze Jahr über Eisberg- und Kopfsalat zu kaufen, kannst man im Winter zum Beispiel auf Feldsalat und Chicorée zurückgreifen.
  • preisgünstig: Durch das plötzliche Überangebot an einer oder einigen wenigen Gemüsesorten sinkt der Preis stark. Saisonales Gemüse zu kaufen ist so nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel die bessere Wahl.
  • Gesundheit: Es landen weniger Düngemittel und Pestizide auf den Pflanzen. Lebensmittel, die außerhalb der Saison angebaut werden, weisen wesentlich größere Mengen an Düngemittel- und Pestizidrückständen auf. Im Treibhaus wird vermehrt gedüngt, da die Pflanze dort aus Lichtmangel nicht so gut gedeiht. Außerdem ist die Einbuße an Vitaminen, Duft und Aroma bei Salat oder Gemüse aus Gewächshäusern sehr hoch.
  • Kinder verstehen natürliche Zusammenhänge besser: Wenn unser Speiseplan den Lauf der Natur widerspiegelt und nur saisonales Gemüse und Obst auf den Tisch kommt, verstehen Kinder besser, welchen Einfluss Jahreszeiten auf die Landwirtschaft und den Anbau von Obst und Gemüse haben.

Achtung! Genau hinschauen lohnt sich:

  • Auch während der Saison sollte man beim Einkauf darauf achten, woher die Lebensmittel stammen: Im August muss man hier wirklich keine Tomaten aus Spanien kaufen, sondern sollte die heimische Variante wählen.
  • Saisonales Gemüse und Obst gibt’s längst nicht nur im Supermarkt. Gerade dort ist die Auswahl an regional Erzeugtem oft klein.
  • Wenn ein Lebensmittel mit „Herkunftsland: Deutschland“ gekennzeichnet ist, bedeutete es nicht gleichzeitig, dass es saisonal erzeugt wurde. Salate, Paprika, Gurken und Tomaten kommen im Frühjahr, Herbst und Winter oft aus Gewächshäusern.
  • Etikettenschwindel: In jedem Supermarkt gibt es mittlerweile saisonale Produkte. Doch Vorsicht: Viele der Labels, mit denen Obst und Gemüse ausgezeichnet werden, sind nicht geschützt und halten nicht, was sie versprechen.
  • Und: Auch saisonales Gemüse sollte man am besten aus Bio-Anbau kaufen, um auszuschließen, dass dafür giftige Pestizide und Dünger verwendet wurden.

Wann gibt es welches Obst und welches Gemüse?

Ein Saisonkalender hilft dabei, Monat für Monat, von Januar bis Dezember die richtige Auswahl zu treffen.

Im Frühjahr geht es mit den ersten Salaten, Radieschen und Spinat los. Ab Juni kann man die ersten Obstsorten in den Speiseplan integrieren: Erdbeeren, Blaubeeren, Kirschen. Im Sommer folgen viele mediterrane Gemüse wie Mangold, Tomaten, Gurken, Paprika und Zucchini. Im Herbst bricht dann die Zeit der Möhren, Kürbisse und Äpfel an. Im Winter gibt es immer noch einige Wintersalate, Lauch sowie winterfeste Kohlsorten.

Außerdem gibt es viele Gemüse, die als Lagerware verkauft werden. So steht einem ausgewogenen Speiseplan nichts im Weg.

Quelle: Utopia.de
Unser Tipp: HIER findest du einen von unzähligen Saisonkalendern.

Und JETZT geht es in die Praxis!

Das beste saisonale Bio-Gemüse aus deiner Region gibt es:

  • auf dem Wochenmarkt
  • im Bioladen
  • im Hofladen
  • Lieferdienste mit „Obst- und Gemüsekiste“, z.B. Bio Weiling oder Bio Lesker aus dem Coesfelder Umland.
  • im Supermarkt (auf Herkunftsland achten / Etikett beachten, im Saisonkalender Lebensmittel gezielt auswählen)
  • durch eine Mitgliedschaft in einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi), wie bspw. der SoLaWi von Coesfeld for Future
  • selbstangepflanzt, auf einem Miet-Acker wie Mietgarten Mehring in Coesfeld oder der Coesfeld for Future Buddelgruppe 😉
  • oder sogar auf dem eigenen Balkon
Unser Tipp: Auf Internetseiten wie von Mundraub findest du Orte, wo es in deiner unmittelbarer Nähe kostenloses Obst & Gemüse zu ernten gibt. 

Quellenangaben


Unser Rezept: Zucchinipuffer

Zutaten für die Zucchinipuffer

Zutaten:

  • 4 mittelgroße Zucchini
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehe
  • 200 g Dinkelvollkornmehl
  • 4 EL Haferflocken
  • 350 ml Wasser (evtl. etwas mehr)
  • 1 TL Salz
  • Pfeffer
  • Rapsöl zum Ausbacken der Puffer

Zubereitung

  • Die Zucchini mit der Küchenreibe grob raspeln.
  • Die Zwiebel schälen und fein würfeln.
  • Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Den Knoblauch schälen und pressen.

  • Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und mit dem Rührgerät vermengen. Den Teig nun 5 Minuten ausquellen lassen. Falls der Teig anschließend zu fest ist, etwas Wasser hinzugeben. Die Konsistenz des Teiges sollte zähflüssig sein. Falls der Teig zu flüssig ist, einfach noch etwas Mehl oder Haferflocken einrühren.
  • Noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann können die Puffer auch schon ausgebacken werden. Sie sollten goldbraun und knusprig werden.
  • Anmerkungen

    • Das Rezept ist für das Mittagessen einer vierköpfigen Familie ausgelegt. Bei Bedarf kann problemlos halbiert werden.
    • Die Puffer schmecken auch kalt am nächsten Tag noch sehr gut und können in einer Butterbrotdose unkompliziert transportiert werden.
    • Das Vollkornmehl kann zu gleichen Teilen gegen anderes Mehl ausgetauscht werden. Eventuell sollte dann etwas weniger Wasser verwendet werden. Vollkornmehl braucht mehr Wasser zum Ausquellen als helles Mehl.
    • Zu den Puffern passt sehr gut ein Dip aus Alpro Skyr und frischen Kräutern.

    Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!

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